Klimatische Einflüsse

Durch die einmalige Lage zwischen Donau und Voralpen steht das Traisental im Spannungsfeld unterschiedlicher klimatischer Einflüsse. Kaltluft drängt aus den Bergen vom Südwesten in die Weingärten, zudem sorgt Nordwind für kühle Nächte.

Neben diesen Faktoren profitiert der Weinbau hier vor allem von den warmen Luftmassen aus der pannonischen Tiefebene. Sie strömen aus dem Osten entlang des Wagrams in das Traisental und erhöhen die durchschnittlichen Tagestemperaturen. So ergeben sich jene großen Tag-Nacht-Temperaturunterschiede, die für die Ausbildung der Aromen in den Trauben eine wichtige Rolle spielen. Die typische Frische, gepaart mit der physiologischen Reife der Trauben, macht den besonderen Charakterzug der Traisentaler Weine aus.

Die namensgebende Traisen schlängelt sich von Süden nach Norden durch das Gebiet. Ihre Ufer sind prädestiniert für landwirtschaftliche Nutzung: An fruchtbare Äcker schließen in höheren Lagen die Weingärten an. In teils sehr, sehr kleinen Terrassenanlagen wachsen die Rebstöcke inmitten der grünen Hügellandschaft auf einer Seehöhe zwischen 150 und 450 Metern.

Je näher die Weingärten an der Donau liegen, die das Weinbaugebiet im Norden begrenzt, desto wärmer ist das Mesoklima. Im „warmen“ Norden wird daher auch bis zu einer Woche früher gelesen als im „kalten“ Süden, wo die Trauben oft noch bis Mitte November reifen dürfen. Inhomogene Mikroklimata innerhalb der drei Großlagen Wölblinger Urgestein, Parapluiberg und Venusberg eröffnen Spielraum für eigenständige Ausprägungen von Orts- und Riedenweinen.